Anleitung Verbandswechsel



Definition

 
Während des Verbandwechsels sollten andere Aktivitäten im Zimmer bzw. Behandlungsraum unterlassen werden. Fenster und Türen sind geschlossen zu halten. Das Sprechen über freigelegten Wunden bzw. offenen Verbänden sollte auf ein Minimum reduziert werden.


Umfeld


Aus forensischen Gründen sollte eine Wunddokumentation (mit Fotos) angefertigt werden.

Den Patienten nach dem Sitz des Verbandes fragen und ihm erklären, dass er sich bei Veränderungen, z.B. Druckgefühl melden soll 
Arbeitsfläche desinfizieren, Abwurfbeutel und alle benutzten Utensilien sachgerecht entsorgen.


Nachsorge


Die Häufigkeit des Verbandwechsels ist eine ärztliche Entscheidung. Ein Verbandwechsel erfolgt in der Regel frühestens 48 Stunden nach Operation, wenn der Verband nicht durchgeblutet ist. Treten klinische Zeichen einer Infektion (Rötung, Schmerzen) auf, muss der Verband sofort gewechselt werden. Das gleiche gilt bei Durchfeuchtung, Verschmutzung oder Lageverschiebung des Verbands. 
Bei tiefen Wunden und bei ausgedehnten Verbrennungen findet ein Verbandwechsel wegen der damit verbundenen Schmerzen oft unter Narkose oder Kurznarkose statt.


  • Patienten bei der Lagerung unterstützen, störende Kleidung entfernen
  • Unsterile Handschuhe anziehen, alten Verband entfernen. Falls der Verband sich auf Grund von Verkrustungen nur schwer lösen lässt, ggf. anfeuchten z.B. mit Ringerlösung
  • Inspektion der Wundauflage, die dann gemeinsam mit den Handschuhen entsorgt wird
  • Händedesinfektion und neue (ggf. sterile) Handschuhe anziehen
  • Wundreinigung: Bei aseptischen Wunden wurde früher spiralförmig von innen nach außen, bei septischen Wunden von außen nach innen gereinigt. Mittlerweile wird empfohlen, alle 
    Wunden von innen nach außen zu reinigen.
  • Wunde inspizieren, an die Wundheilungsphase angepassten 
    Verband anlegen, Handschuhe ausziehen und abwerfen, Händedesinfektion


Jeder Verbandwechsel erfolgt grundsätzlich unter aseptischen bzw. sterilen Bedingungen nach vorheriger Händedesinfektion unter Verwendung von Einmalhandschuhen. Bei der Versorgung ausgedehnter Wunden können zusätzlich Mundschutz, Haarschutz und sterile Schutzkittel notwendig sein. Die Wunde darf auf keinen Fall mit bloßen Händen berührt werden. Werden mehrere Wunden versorgt, behandelt man zuerst die aseptischen Wunden, danach kontaminierte und zuletzt septische Wunden.


Durchführung


  • Den Patienten rechtzeitig vom Verbandswechsel informieren. Falls es sich um einen schmerzhaften Verbandswechsel handelt, ggf. vorher Analgetika verabreichen.
  • Wenn es sich um einen aufwändigen Verbandswechsel handelt, einen Kollegen hinzuziehen.
  • Platz schaffen (ggf. in ein Verbandzimmer gehen), für genügend Licht sorgen, Fenster und Türen schließen, den Patienten vor Blicken der Mitpatienten schützen, störungsfreies Arbeiten sicherstellen
  • Alle benötigten Materialien auf einem desinfizierbaren Tablett zusammentragen
  • Unsterile Materialien werden patientennah, sterile patientenfern abgelegt. Alle Materialien, die bei einem Verbandwechsel direkt oder indirekt (z.B. Verbandsversammlungen) in Kontakt mit der Wunde kommen, müssen steril sein.


Vorbereitung


In der Praxis wird zwischen dem kleinen bzw. großen Verbandwechsel unterschieden.


Einteilung


Der regelmäßige Verbandwechsel dient verschiedenen Zwecken: 
der Inspektion der Wunde unter dem Verband, um den Heilungsprozess zu beurteilen und evtl. Wundheilungsstörungen rechtzeitig zu entdecken der Förderung der Heilungsprozess durch evtl. Wundspülungen und Entfernung nekrotischer Gewebeteile (Wundtoilette) der Wundhygiene durch Erneuerung verschmutzter oder sekretdurchtränkter Verbandmaterialien.


Indikation
Der Verbandwechsel ist primär eine ärztliche Tätigkeit, die im Krankenhaus und in Facharztpraxen in der Regel an Fachpflegekräfte (Wundschwester bzw. Wundpfleger) delegiert wird.


Hintergrund


Unter einem Verbandwechsel versteht man den Wechsel von Wundauflagen und Verbänden, mit denen eine Wunde versorgt wurde.

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